Die Endrunden im deutschen Lacrosse sind immer ein Highlight. Die Playoffs sind immer ein Highlight für alle aufstrebenden Vereine, um sich in den meisten Fällen mit den besten Teams aus den anderen Ligen zu messen. Allerdings sind oft starke Leistungsgefälle ersichtlich wie auch dieses Jahr beobachtet werden konnte.

Die vier besten Teams der Playoffs qualifizieren sich für die deutsche Meisterschaft, um an einem weiteren Wochenende, um den Pokal zu spielen. Dieses Jahr fand begehrte Event in Nürnberg statt. Qualifiziert haben sich folgende Teams:

  1. Frankfurt
  2. Stuttgart
  3. Hamburg
  4. Berlin

Halbfinale 1: Frankfurt vs. Stuttgart

Der Überraschungsteilnehmer Stuttgart, der mit einer überragenden Leistung bei den Playoffs die Kölner überrumpeln konnte, traf im Halbfinale auf den amtierenden Meister Frankfurt. Nach dem Sieg gegen die Kölner waren die Stuttgarter voller Selbstbewusstsein, dass auch in diesem Spiel alles möglich sei. Aufgrund des überraschenden Einzugs mussten sie aber auf ihren Goalie Kayden Davis verzichten und Floria Krapf musste zwischen die Pfosten.

Stuttgart konnte leider nicht an die Leistung der Playoffs anknüpfen. Frankfurt dominierte das Spiel von Minute 1. Drei Minuten konnte Stuttgart gegen die Offensiv-Power der Frankfurter anhalten bis Florian Krapf hinter sich greifen musste. Nach dem ersten Viertel stand es bereits 5:0. Auch in den folgenden Vierteln kam Stuttgart nicht an Frankfurt heran. Zu wenig Ballbesitz, zu ungefährlich vor dem Tor und wenig Chance gegen die eingespielte Frankfurter Offensive. Im dritten Viertel konnte Lorenz Schäfer das 10:1 schießen, was jedoch wenige Minuten danach mit einem Tor der Frankfurter beantwortet wurde.

Am Ende musste sich Stuttgart deutlich mit 17:1 (5:0/3:0/7:1/2:0) geschlagen geben. Ob Kaydn Davis einen Unterschied gemacht hätte, darüber lässt sich nur mutmaßen.

Halbfinale 2: Berlin vs Hamburg

Das ewige Nord-Derby. Mal ist es knapp und spannend, mal ist es eindeutig, aber am Ende gewinnt eigentlich immer Hamburg. Schon letztes Jahr spielten die beiden Teams im Spiel um Platz 3 der deutschen Meisterschaft gegeneinander. In einem dramatischen Ende konnte Hamburg das Spiel 6:5 für sich entscheiden.

Die Berliner fanden gut in das Spiel, die Hamburger aber besser. Trotz der mit Nationalmannschaftsspielern gespickten Verteidigung um Matthias Lehna konnten die Hamburger früh in Führung gehen. Zwischenstand nach dem ersten Viertel 0:3. Wie es so oft ist, muss die Offensive erstmal in Gang kommen. Sobald die Offensive der Hamburger ins Rollen kam, war sie nicht zu stoppen und erhöhten bis zur Halbzeit auf 2:6. Nach dem Coach Ryan Wallace gegangen wurde, übernahm Max Becker die Rolle des Übungsleiters und seine Halbzeitansprache schien den Berlinern neuen Kampfgeist gegeben zu haben. Das dritte Viertel konnte mit einem 1:1 als deutliche Verbesserung zu den vorherigen Vierteln gesehen werden. Im letzten Viertel zog Hamburg jedoch noch einmal an und konnte das Spiel am Ende mit 5:11 für sich entscheiden (0:3/2:3/1:1/2:4).

Hamburg traf im Finale auf Frankfurt und Berlin musste sich im Spiel gegen Stuttgart für den 3 .Platz beweisen.

Spiel um Platz 3: Stuttgart vs Berlin

Nach dem die Stuttgarter den Einzug ins Finale nicht schafften, wollten sie wenigstens den dritten Platz gewinnen, um nicht mit nur einer Teilnehmerurkunde zurück nach Hause zu fahren. Aber auch Berlin wollte nach der bitteren Niederlage vom vorherigen Jahr beim Spiel um Platz 3, nicht noch einmal den kürzeren ziehen.

Es versprach ein spannendes Spiel zu werden. Beide Mannschaften konnten sich vor dem Tor nicht belohnen und viele weggeworfene Bälle auf beiden Seiten erschwerten es, den Offensiven in das Spiel zu kommen. Nur Justin Theine konnte im ersten Viertel den Führungstreffer für die Berliner verwandeln. Im zweiten Viertel blieb es weiterhin spannend, aber der Star Berlin hieß Justin Theine. Er konnte noch zwei weitere Male die Stuttgarter Verteidigung überwältigen. Die Stuttgarter allerdings nicht wehrlos. Marek Völker bewies einmal mehr, dass er nicht nur ein FoGo ist und konnte den Spielzeitstand auf 2:3 zur Halbzeit verkürzen. Berlin kam besser aus der Pause und ließ von da an nichts mehr anbrennen. Jan Benninger im Tor der Berliner schloss die Kiste hinten zu und ließ nichts mehr rein. Vereinfacht wurde seine Arbeit durch die starke Defensive seiner Verteidiger. Während Stuttgart ratlos und ideenlos in der Offensive war, drehte Berlin nochmal richtig auf – besonders im letzten Viertel, in dem sie 5 Tore schossen.

Berlin gewinnt verdient den dritten Platz mit 2:11 (0:1/2:2/0:3/0:5) gegen Stuttgart, die wie jedes Team in der Südliga große Probleme in der Offensive hat und nur selten über 10 Tore schießt.

Finale: Frankfurt vs Hamburg

Das große ersehnte Finale. Ein Spiel, auf das sich alle Zuschauer am Wochenende gefreut haben. Der amtierende Meister gegen den Herausforderer aus dem Norden, der letztes Jahr im Halbfinale in OT geschlagen wurde.

Fun Fact: Beide Coaches haben eine gemeinsame Vergangenheit Hamburgs Coach Pete DeSantis war der frühere Head Coach von Logan Connolly mit dem er 2016 die deutsche Meisterschaft gewann.

Es war von ein Beginn an ein spannendes Spiel. Beiden Teams war anzumerken, dass sie unbedingt gewinnen wollten. Späterer MVP der Endrunden Gustav Weber brachte die Frankfurter mit einem Doppelschlag in Führung, während langjähriger Nationalmannschaftsspieler Adam Eakins den Anschlusstreffer zum 2:1 schoss. Beide Verteidigungen fanden gut es ins Spiel und zusätzlich zu den beiden starken Torhütern der Mannschaften musste für jedes Tor hart gearbeitet werden. Das zweite Viertel war ausgeglichen beide Teams konnten jeweils zwei Tore für sich verbuchen. Nach der ersten Hälfte führte Frankfurt mit 4:3, aber die Führung wirkte alles andere als stabil. Kieven Bengel, der letztes Jahr mit seiner herausragenden FaceOff Leistung herausstach, wirkte dieses Jahr etwas formschwach. Dies wusste Lukas Kins für sich zu nutzen und schoss sieben Sekunden nach dem Wiederanpiff den Ausgleichstreffer direkt nach dem FaceOff Sieg. Das dritte Viertel war wohl das umkämpfteste der vier. Hamburg und Frankfurt lieferten sich einen Schlagabtausch, bei dem kein eindeutiger Gewinner festzustellen war, auch dieses Viertel ging 3:3 aus. Im letzten Viertel wurde die Fitness ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Die Tiefe der Hamburger Offensive ermöglichte es, die geschwächte Frankfurter Defense auszunutzen, die im entscheidenden Tor von Anton Wesse eine Sekunde zu lange benötigte, um die Gefahr zu erkennen.

Hamburg gewinnt in einem unglaublich spannenden Finale 7:8 (2:1/2:2/3:3/0:2) gegen Frankfurt und darf sich wieder als deutscher Meister betiteln.

Vielen Dank an Simon Krause für die tollen Fotos! Weitere findet ihr hier

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Posted by DLAXN