Letztes Wochenende fand die erste deutsche Meisterschaft seit 2019 statt. Gespielt wurde in Köln bei wunderbarem Wetter. Für die deutsche Meisterschaft der Herren konnten sich folgende Teams qualifizieren:

  • HTHC Hamburg
  • KKHT Köln
  • SC1880 Frankfurt
  • Berliner HC

Für die Frauen konnten sich die folgenden Teams bei den Playoffs durchsetzen:

  • HTHC Hamburg
  • HLC München
  • DHC Hannover
  • KKHT Köln

Deutsche Meisterschaft Herren

Halbfinale 1: KKHT Köln – BHC Berlin

Im ersten Halbfinale standen sich Berlin und Köln gegenüber. Die Domstädter galten als Favorit, nicht nur aufgrund des Heimvorteils, sondern aufgrund einer sehr starken Leistung in der Saison und bei den Playoffs. Ein Kader gespickt mit Nationalmannschaftsspielern und viel Erfahrung. Das Ziel war klar, nach der tragischen Niederlage im Finale 2019, sollte dieses Jahr der Titel geholt werden.

Von Beginn an bestimmte Köln das Tempo. Der Ball war größtenteils in der Berliner Hälfte wiederzufinden, in der die Kölner ihr Chancen schön herausspielten. Zur Halbzeit stand es 7:2. Köln war die deutlich besserer Mannschaft, konnte sich auch in der zweiten Hälfte behaupten und gewann verdient mit 12:7.

Halbfinale 2: SC1880 Frankfurt – HTHC Hamburg

Im zweiten Spiel des Tages trafen die jungen Frankfurter auf ein, wie jedes Jahr, dominierendes Hamburger Team. Auch in diesem Spiel gab es einen klaren Favoriten: Hamburg. Die Underdogs aus Frankfurt ließen sich jedoch zu keinem Zeitpunkt einschüchtern und hielten gut mit. Zur Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel, obwohl Hamburg mit 5:3 führte. Das Team unter Coach Connolly kämpfte weiter und zwang die Hamburger am Ende der regulären Spielzeit in die Verlängerung und startet aufgrund eines Fouls im Man-Up. Ohne zu zögern schießt Frankfurts U21-Nationalspieler Adrian Appel nach knapp 60 Sekunden die Frankfurter in das erste Finale seit 2006.

Spiel um Platz 3: HTHC Hamburg – BHC Berlin

Im kleinen Finale spielten zum vierten mal in der Saison die Berliner gegen die Hamburger. Es kann schon fast als ein Klassiker in dieser Saison bezeichnet werden. In der Gesamtwertung führt Hamburg (3-1), aber es sollte alles andere als ein deutliches Spiel werden. Von Beginn an ist das Spiel fahrig und von Fehlern geprägt, aber bis zum Schluss ausgeglichen. Mit weniger als einer Minute zu spielen begeht Berlin einen drastischen Fehler, der direkt im Umschaltspiel von den Hamburgern bestraft wird, sodass sie mit 6:5 das Spiel für sich entscheiden können. Hamburg holt damit Bronze bei der deutschen Meisterschaft 2022.

Finale: SC1880 Frankfurt – KKHT Köln

Die beiden Teams kennen sich gut aus der Liga und in der Gesamtwertung führt Köln deutlich. Auch dieses Jahr waren sie in der Liga ungeschlagen. Köln galt als deutlicher Favorit, aber die vielen Fans waren trotz Kölner Heimvorteil auf Frankfurts Seite. Am Anfang des Spiels lief alles perfekt für die Kölner. Es schien als könnten sie keine Fehler machen und gingen mit einer 4:1 Führung in die erste Viertelpause. Im zweiten Viertel konnte Frankfurt sich besser behaupten, aber die Kölner Verteidigung hatte die Frankfurter Offensive gut im Griff, sodass es zur Halbzeit 7:3 für Köln stand. Aber dann geschah etwas unerwartetes, anstatt dass Köln weiter dominierte, kämpfte Frankfurt sich zurück ins Spiel und konnte das dritte Viertel deutlich für sich entscheiden. Zum Start der letzten 15 Minuten stand es 8:8. Trotz einer unglaublichen Leistung von Leonard Nöring, der 6 Tore schoss, konnten die Kölner in der regulären Spielzeit nicht über Frankfurt triumphieren. In der Verlängerung konnte Frankfurt, zum zweiten mal an diesem Wochenende, seinen Gegner bezwingen und wurde das erste mal seit 17 Jahren wieder deutscher Meister.

Deutsche Meisterschaft Damen

1. Halbfinale KKHT Köln – Hamburg

Im ersten Halbfinale der deutschen Meisterschaft der Damen trafen, wie auch schon 2019, Köln und Hamburg aufeinander. Das letzte mal konnte Hamburg das Spiel mit 12:8 für sich entscheiden. Es versprach ein spannendes Spiel zu werden, auch wenn der Favorit Hamburg hieß. Zu Beginn konnte Köln noch mithalten, aber das Hamburger Team um Antonia Garbe spielte effizienter und ging mit einer 6:3 Führung in die Pause. Auch in der zweiten Hälfte wussten die Kölner nicht mit der Offensivstärke der Hamburger umzugehen und mussten sich am Ende 13:6 geschlagen geben.

2. Halbfinale HLC München – DHC Hannover

Auch dieses Halbfinale fand schon 2019 in Düsseldorf statt. Damals konnte sich München relativ deutlich mit 13:7 gegen die Hannoveranerinnen durchsetzen. Dieses Jahr dominiert München das Spiel von Beginn an und ließ das Halbfinale eher wie ein Trainingsspiel aussehen. Mit einer deutlichen 9:2 Führung gingen die Münchenerinnen in die Pause, um in der zweiten Hälfte noch eine Schippe draufzulegen und die chancenlosen Hannoveranerinnen mit 19:4 zum Spiel um Platz 3 zu schicken.

Spiel um Platz 3 KKHT Köln – DHC Hannover

Nach der Niederlage im Halbfinale wollten die Kölnerinnen bei der Heim DM zumindestens den dritten Platz erkämpfen. Aber auch die Hannoveranerinnen wollten sich nicht einfach geschlagen geben. Nach ausgelichenen 30 Minuten Spielzeit führte jedoch Köln knapp mit 6:3. Nach der Halbzeitpause ließen sich die Kölnerinnen die Führung nicht mehr nehmen und gewannen am Ende souverän 13:5.

Finale HTHC Hamburg – HLC München

Der amtierende deutsche Meister HLC München traf im Finale auf ein bärenstarkes Hamburger Team. Allerdings konnten sie die Leistung von 2019 nicht reproduzieren. Die Hamburgerinnen waren von Beginn des Spieles vorne und gaben die Führung nicht mehr ab. Mit einer deutlichen 7:3 Führung gingen die Hamburgerinnen in die Pause. Es ist jedoch zu erwähnen, dass der Spielstand nicht die Knappheit des Spieles widerspiegelt. München war den Hamburgerinnen stets dicht auf den Fersen und schaffte es am Ende des letzten Viertels mit einem beeindruckenden Scoring-Run fast auszugleichen. Am Ende triumphierte Hamburg, die mit einem weltklasse Safe das Spiel für sich entscheiden und mit 10:9 deutscher Meister wurden.

MVP-Awards:

MVP der Herren wurde Patrick Schilling, der mit starkem Kampfgeist und einer unglaublichen Ausdauer ein Schlüsselspieler für die Frankfurter war. Sowohl in der Offensive als auch in der Defensive bewies er eine unglaubliche Klasse und gewinnt somit verdient den MVP-Award.

Bei den Damen überzeugte Odile aka Tille Müller als MVP. Mit wunderbaren Saves verhalf sie ihrem Hamburger Team zur Meisterschaft. Die frisch gebackene National Torwärterin nutze die Gelegenheit und zeigte Deutschland Lacrosse, warum sie als Goalie für die WM in zwei Wochen ausgewählt wurde.

Fotocredits @Heiko Broska: Danke für die wahnsinnig guten Bilder!

Posted by DLAXN