Letzte Woche Samstag ging die Heim-Europameisterschaft in Hannover zu Ende. Die deutsche Mannschaft konnte sich mit einer souveränen Leistung bis ins Finale spielen, mussten sich jedoch am Ende einem stärkeren englischen Team geschlagen geben. Obwohl es nicht das Ergebnis war, dass sich die Mannschaft, der Coaching Staff und die Fans erhofft hatten, war es dennoch eine unglaubliche Woche. In diesem Artikel wollen wir noch einmal die Turnierwoche Revue passieren lassen und uns an die starke Leistung des deutschen Teams erinnern. Besonders drei Erfolge der deutschen Box Nationalmannschaft sind zu feiern:

  1. Zum ersten Mal konnten die Deutschen die Tschechen in einem offiziellen Länderspiel besiegen
  2. Die Deutschen gewannen souverän gegen Finnland, gegen die sie bei der letzten EM verloren hatten
  3. Deutschland ist Vizeeuropameister im eigenen Land geworden

1. Spiel Deutschland vs Tschechien

Das Eröffnungsspiel fand gegen die Tschechien bei perfekter Atmosphäre in der Hus de Groot Arena in Mellendorf, Hannover statt. Die Deutschen erwischten keinen guten Start, konnten sich aber zurück ins Spiel kämpfen und gingen mit einer 7:5 Führung in die Halbzeit.

Der Start der zweiten Hälfte verlief besser. Nach knapp 90 Sekunden traf Ole Peters zur 8:5 Führung. Es schien alles bei den Deutschen zu funktionieren und der Sieg sicher. Im letzten Viertel machten die Jungs es nochmal spannend und ließen die Tschechen rankommen, bevor Kapitän Philipp Broz das entscheidende Siegtor zum 12:11 schoss. Der MVP des Spieles wurde Deutschlands Torwart Craig Wende.

2. Spiel Deutschland gegen Slovakei

Deutschland hatte einer der schwierigsten, wenn nicht die schwierigste Gruppe gezogen und traf beim zweiten Spiel auf ein kanadisch gespicktes Slovakei Team. Das Spiel fand im Außenring, bei wunderbaren Wetter, auf dem Gelände des DHC statt. Nach 33 Sekunden netzte Ole Peters und brachte die Deutschen in Führung. Die Slovaken erzielten kaum 1 Minute später das Ausgleichstor. In diesem Rythmus spielte sich die Parte ab, bis zur 21 Minute, in der die deutsche Mannschaft begann, ihre Führung auszubauen. Zur Halbzeit stand es 8:4 für Deutschland.

Vorfreude auf das Spiel gegen die Slovakei

In der zweiten Hälfte waren beide Teams sehr ausgeglichen. Sie spielten hart und schenkten sich nichts. Am Ende konnten die Deutschen mit einem 12:8 Pflichtsieg vom Platz gehen. MVP des Spieles wurde wieder Craig Wende. Nach dem Spiel gab es wie immer ein Eisbad, die Reaktion unterschiedlich…

3. Spiel gegen Polen

Das dritte und letzte Gruppenspiel gegen die Polen fand erneut in der Hus de Groot Arena in Mellendorf statt. Die Deutschen waren von Beginn an Überlegen. Die Polen konnten sich kaum am Ball behaupten und nur 21 mal den Ball aufs Tor bringen, während die Deutschen 61 Schüsse hatten. Das Ergebnis mit 12:5 sprach weniger für die deutsche Offensive als für den polnischen Torhüter, der an diesem Abend sogar die Leistungen der letzten Tage von Craig Wende in den Schatten stellte.

Grandiose Parade vom polnischen Goalie Zając

4. Spiel Viertelfinale gegen Schottland

Die Gruppenphase wurde souverän mit dem ersten Platz abgeschlossen. Der nächste Gegner im Viertelfinale hieß Schottland. Schon 2019 bei der WM in Langley trafen die beiden Teams aufeinander, wo Deutschland deutlich mit 18:6 gewann. Auch bei diesem Spiel wurde schnell deutlich, dass Deutschland das dominantere Team ist. Das erste Viertel wurde mit 6:1 gewonnen, doch dann ruhten sich die Deutschen etwas zu stark auf ihrer Führung aus und der schottische Stickvirtuose Cole Paciejewski traf dreimal. Zur Halbzeit führten die deutsche Nationalmannschaft dennoch mit 9:3. Die zweite Hälfte wurde mehr oder weniger souverän runtergespielt. Defensiv erlaubten die Jungs noch drei Tore, verwandelten aber auch noch 9 weitere. Der Endstand von 18:7 entspricht einer ähnlichen Leistung wie 2019.

5. Spiel Halbfinale gegen Finnland

Für alle Spieler, die schon 2017 bei der Europameisterschaft in Turku, Finnland teilgenommen hatten, war dieses Halbfinale ein ganz besonderes. 2017 war diese Konstellation das Spiel um Platz drei, welches die Finnen relativ deutlich mit 11:6 gewannen. Dementsprechend war die Vorfreude der Veteran, angeführt von Philipp Broz, besonders hoch.

Ähnlich wie beim Spiel gegen Tschechien verschlief die deutsche Nationalmannschaft den Start und lag früh zurück, doch durch Selbstvertrauen und harte Arbeit konnten sie sich zurückkämpfen. Ausgerechnet Wolfgang Grießl, Legende des deutschen Lacrosse und ehemalige Offensiv-Ikone konnte in seinem vorletzten Spiel seiner internationalen Karriere (außer es gibt noch ein 3. Comeback) das Eis für die Deutschen brechen. So konnten die Deutschen das erste Viertel 4:3 für sich entscheiden.

Im zweiten Viertel liefen die Offensive um Philipp Broz & Marc Brandenburger heiß und die Führung konnte weiter ausgebaut werden, während die Verteidigung um den eigentlich berechtigen Allstar Matthias Lehna hinten die Bude dicht machte. Herauszuheben ist besonders Matthias Lehna aka Oger, der der finnischen Offensive nur minimal Raum zum operieren gab und ein Match-Up Albtraum war. Mit einer souveränen Führung und einem Zwischenstand von 8:4 gingen die beiden Teams in die Pause.

Das Drittel begann warscheinlich ziemlich genau so, wie es sich Head Coach Jesse Cracknell und Assistant Sccott Stapleford vorgestellt hatten. Die Führung konnte mit zwei schnellen Toren auf 10:8 ausgebaut werden. Doch dann musste Verteidiger Max Becker 5 Min auf die Strafbank, da er einen Finnen fast von seinem Kopf trennte. Die Man-Down Verteidigung um Goalie Craig Wende schaffte es, die Finnen nur zu zwei Toren zu limiteren, während die Offensive weiterhin Tore produzierte. Die Deutschen mittlerweile ihrer Überlegenheit und Führung bewusst spielten die Führung im letzten Viertel runter und ließen nichts anbrennen und gewannen so deutlich 14:8 gegen Finnland.

6. Spiel Finale gegen England

Die Stimmung in der Halle war phänomenal. Beide Teams hatten es verdient, ins Finale zu kommen, doch nur eine Mannschaft würde am Ende des Abends Europameister sein. Von Beginn an wirkten die Engländer frischer und wollten es mehr. Einmal mehr im Turnier verschliefen die Deutschen den Anfang und lagen früh hinten. Aufgrund der beiden kanadischen Torhüter waren Tore ein rares Gut und bis zur Halbzeit fielen insgesamt nur 10 Tore.

Nach einem versäumten Start kämpfte sich die deutsche Nationalmannschaft noch einmal zurück und schaffte es, die 5:2 Führung durch einen drei Tore Run zum Ausgleich zu bringen. Das Halbzeitergebnis mit 5:5 spiegelte die Ausgeglichenheit der beiden Teams deutlich wider.

Zu Beginn der dritten Hälfte konnten die Deutschen sich jedoch nicht gegen die starke Verteidigung der Engländer durchsetzen, während die Engländer in kurzer Zeit drei Tore schoßen und somit eine komfortable Führung hatten. Die Deutschen mussten mit ansehen, wie sie langsam die Kontrolle über das Spiel verloren. Trotz eines harten Kampfes hat es am Ende nicht gereicht und die Engländer gewannen verdient mit 11:8 gegen die deutsche Naionalmannschaft.

Außerdem ist zu erwähnen, dass es zwei Spieler aus der deutschen Nationalmannschaft in das All-Star Team geschafft haben: Craig Wende & David Beckmann

All European Team: Craig Wende, Tomáš Hájek, Dominik Pešek, Matthew Marsh, Linden Bunio, David Beckmann & Tyson Roe (von links)

Die deutsche Nationalmannschaft möchte sich herzlichst über den tollen Support bei den Fans vor Ort bedanken!

Weiterer Dank gilt den Fotografen von denen wir die tollen Bilder genutzt haben!

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Posted By DLAXN