Wie hast du das erste Mal von Lacrosse gehört und warum hast du angefangen?

Das erste mal von Lacrosse habe ich über meinen älteren Bruder gehört, der mit einem Kumpel Lacrosse ausprobiert hat. Zufälligerweise wurde der Sport, in einem von mir gut bekannten Verein, zu dem ich immer noch Verbindung hatte, angeboten.

Da ich zu dem Zeitpunkt sowieso schon auf der Suche nach einer Alternative zum Tennis war, hörte sich Lacrosse nach genau dem Sport an, den ich gesucht habe, eine Mannschaftssportart, die körperbetont und schnell ist.

Für welche Vereine hast du bereits gespielt und was waren deine größten Erfolge?

Ausschließlich für den KKHT Schwarz Weiß Köln. Ich habe die gesamte Entwicklung des Vereins und der Mannschaft von einem Turnier Team, was sich allenfalls viertbester Club in der Bundesliga West und Thekensieger bei diversen Turnieren nennen konnte, über den ersten bezahlten Trainer, bis hin zum Aufstieg zu den Top Clubs in Deutschland erlebt. Unser größter Erfolg war die Doppel Deutsche Meisterschaft 2017.

Wo liegen deine Stärken im Spiel und wie hast du sie entwickelt?

Meine Stärke im Spiel ist das Spielverständnis in Verbindung mit meiner Athletik und dem Umgang am Stick. Diese Stärke kann ich am besten in der Offensive einsetzen, um Tore vorzubereiten oder zu schießen und meinen Mitspielern Freiräume zu erarbeiten.

Meine Stärken habe ich über viele Jahre durch verschiedenste Einflüsse entwickelt. Zu den Einflüssen zählen unterschiedliche Trainer (allein 7 verschiedene Coaches) sowie Videomaterial aus der NCAA, Highlight-Tapes und eigenem Spielmaterial.

Ich habe viele Videos geschaut besonders in jüngeren Jahren, viele Stunden an der Wand und auf dem Feld verbracht (vor während und nach dem Training sowie auf Turnieren) und einfach viel Lacrosse durch meinen Kopf gehen lassen. Ich bin einfach immer dran geblieben.

Wie bereitest du dich auf ein großes Turnier vor?

Zusätzliches Lauf- und Krafttraining, regelmäßige Wall Ball Einheiten, Schusstraining vor oder nach dem Training, durchdenken der Spielsysteme.

Welche Qualitäten schätzt du an einem Teamkameraden am meisten?

Feuer im Herzen, kühl im Kopf. Gemeint ist, wenn man es genauer ausführen möchte, der Einsatzwillen und die Motivation, sich für die Mannschaft einzusetzen, aber dabei mental stabil zu sein, um weniger Fehler zu machen, weniger für die Mannschaft belastbare Verhaltensweisen aufzuzeigen und grundsätzlich verlässlicher zu sein.

Wo siehst du dich persönlich in fünf Jahren?

Ich sehe mich vermutlich immer noch oder wieder in Köln, weil es für mich die lebenswerteste Stadt ist und ich mir vorstellen kann, hier weiterhin ein tolles Umfeld zu haben. Ein guter Job und ein ausgeglichenes Leben würde ich noch hinzufügen.

Welche Tipps würdest du jungen deutschen Lacrosse Spielern mit auf den Weg geben?

Sucht euch Vorbilder, setzt euch Ziele und bleibt an etwas dran, was euch interessiert. Ich kann jedem nur empfehlen, alle Möglichkeiten vom Lacrosse auszuschöpfen – vom kennen lernen vieler neuer Leute, über Turniere in ganz Deutschland, der Welt und der Nationalmannschaft, die ein weiteres Sprungbrett für diese Möglichkeiten ist.

Lasst euch außerdem nicht vom Übergang zu den Herren abschrecken, wenn ihr euch genug reinhängt, könnt ihr schnell einige von denen in die Tasche stecken und dafür muss man sicherlich nicht körperlich überlegen sein. Auch wenn es oft etwas ernster scheint und der Ton etwas rauer werden kann, sollte trotzdem der Spaß am Spiel nicht verloren gehen und es ist die Möglichkeit, Lacrosse nochmal ganz neu zu erleben. Nehmt die Herausforderung an!

Was ist deine Weapon of Choice?

Mein Favorit ist der Brine Clutch Head auf einem old school C-Ware shaft (günstiger Alu Shaft). Meiner Meinung nach ist es nicht nötig, viel Geld für einen Shaft auszugeben.

Mein erster Head war ein Proton Power, allerdings hatte der wenig Stringing Löcher und daher weniger gut, um Pockets zu basteln. Ich bin dann auf den Clutch umgestiegen, weil der eine ähnliche Form aufwies und auch das Merkmal „für Attacker geeignet“ trägt. Da ich damit von Anfang an zufrieden war und sich das nie geändert hat, spiele ich diesen Head immer noch.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich aber auch nie viel mit Sticks und Mesh und Pockets beschäftigt hab. Wichtig ist nur, dass man zufrieden ist, mit dem was man hat und damit umgehen kann.