Topzeiten beim Navy-Seal-Run und niemals müde – so lässt sich Mittelfeldspielerin Kosch oder „Koschipoo“ aka Laura Koschorek aus München wohl am besten beschreiben. Aber lest selbst…

Foto: Stella Gnädig

Seit wann spielst du Lacrosse und wie kamst du zu diesem Sport?

Ich habe 2007 eher zufällig von Lacrosse erfahren und dann gesehen, dass es in München eine Mannschaft gibt. Eigentlich wollte ich nur ein paar Mal mittrainieren, um etwas Abwechslung zum Basketball zu haben, was ich damals gespielt habe. Daraus sind inzwischen 12 Jahre geworden.

Position im Ligabetrieb/ Position in der Natio:

Ich spiele im Mittelfeld – sowohl bei München als auch in der Nationalmannschaft.

In welchen Teams hast du schon gespielt?

Ich habe immer nur für München gespielt: #nurderhlc

Weapon of Choice?

Derzeit spiele ich mit dem STX Crux. Hin und wieder wechsel ich auf den Brine Dynasty.

Auf welche Lacrosse Leistungen bist du stolz?

Ich habe das Glück, in einem Verein zu spielen, der jedes Jahr oben mitspielt. Von den Meisterschaften (2009, 2011, 2017 und 2018) ist mir 2011 besonders in Erinnerung geblieben. Wir haben im Halbfinale keine gute Leistung abgerufen und lagen im Finale gegen Hannover lange mit zwei Toren hinten. In den Auszeiten haben wir uns gesagt, dass das unser Spiel wäre, obwohl es von außen sicher nicht so aussah. Aber wir sind dadurch positiv geblieben und kurz vor Schluss haben wir das Spiel tatsächlich gedreht. Seitdem weiß ich, wie wichtig es ist, immer an sich zu glauben. Und ich bin stolz darauf, Deutschland bei der EM vertreten zu dürfen. Wenn das Team vor zwei Jahren zusammengestellt worden wäre, hätte ich mit Sicherheit keinen Platz bekommen – da standen gefühlt noch 100 Leute vor mir. Ich habe das als Motivation genommen und mir beim Fitness-Training gesagt, dass ich mehr sprinten muss als alle anderen, um sie einzuholen.

Was sind deine Stärken, die du für das Natio-Team einbringst?

Andere Spieler loben meist meine Lauf-Leistung auf dem Feld. Außerdem gebe ich niemals auf und kämpfe um jeden Ball.

Was macht das Deutschland Team deiner Meinung nach aus?

Zum aktuellen Zeitpunkt ist das gar nicht so leicht zu sagen. Es gibt einige Spielerinnen, die neu dazu gekommen sind – wie auch ich. Innerhalb des Teams muss jeder noch seine Rolle finden, um seine jeweiligen Stärken zeigen zu können. Insofern sind wir gerade auch noch dabei, uns spielerisch zu finden.

Wie sieht deine persönliche Lacrosse Zukunft aus und welche Ziele möchtest du noch erreichen?

Erstmal möchte ich im Sommer eine starke EM spielen und in unserer schweren Gruppe zeigen, dass Deutschland auch gegen Teams wie Schottland oder Irland gewinnen kann. Ansonsten hoffe ich, dass ich noch ein paar Jahre spielen kann und will mich in der Zeit weiter verbessern.

Wer ist dein Vorbild im Lacrosse?

Es gibt für mich nicht ein einziges Vorbild, sondern mehrere Spielerinnen, von denen ich mir einiges abgeschaut habe. Nora Schröder und Annika Paul sind zwei Spielerinnen aus München, die unser Team lange geprägt und uns alle mitgezogen haben. Außerdem beeindruckt mich Charlotte Williams von Wales sehr, weil sie abseits vom Feld hart arbeitet und auf dem Feld noch mehr kämpft.

Was wünscht du dir für Deutschland Lacrosse?

Wir haben ein tolles Liga-System und es tauchen immer wieder neue Mannschaften auf. Ich wünsche mir, dass das Niveau weiter steigt und auch international ein paar Erfolge gefeiert werden können. Die Herren Nationalmannschaft hat letztes Jahr eine großartige WM gespielt und nur gegen Puerto Rico verloren. Mit den Damen sind wir in der Entwicklung noch einen Schritt dahinter, aber ich wünsche mir, dass es in diese Richtung geht.

Wir wünschen Laura viel Erfolg bei der Europameisterschaft und dass sie, wie gewohnt, viele Bälle für Deutschland erkämpfen wird.